Freitag, 18. Januar 2013

Dschungelbuch

Wo fangen wir denn am besten an?!

Nach unserer Rückkehr aus Vietnam begann erstmal wieder der Alltag im Kinderdorf. Doch es war schon der nächste Urlaub
in Sicht. Dieses mal planten wir in die Provinzhauptstadt Senmonorom nach Mondulkiri zu fahren. Mondulkiri ist eine
der ärmsten Gegenden Kambodschas und hat auch erst seit 2008 Strom. Dennoch lockten uns Dschungel- und Elefantentrekking
und es hat sich doch sehr gelohnt!

Am Sonntag, den 13.01.13 sind wir am Vormittag nach Phnom Penh gefahren, haben den Tag entspannt begonnen, denn wir
waren zu 11 Uhr bei unserer Burmesischen Freundin, Yee eingeladen, die ihr neues Haus einweihen wollte und dafür
auch 2 Mönche zum segnen eingeladen hat. 
Wir wurden auch von der ganzen Familie herzlichst begrüßt und aufgenommen, sogar mit in die Zeremonie eingespannt und zu guter letzt auch von den Mönchen gesegnet. 
Ein perfekter Ausgangspunkt für unseren Urlaub. Wir haben den Tag noch ganz locker mit einer Massage ausklingen lassen und haben uns in einem Restaurant dick und fett gefressen.

Montag ging es dann um 7 Uhr los mit dem Minibus nach Mondulkiri. Die Straßen der Provinz waren ausgesprochen gut und unserer Fahrer ließ es sich auch nicht nehmen, mit 130km/h drüber zu ballern. Dabei wurde auch des öfteren die Gegenfahrbahn gekreuzt oder direkt auf der falschen Seite gefahren um die Kurve noch schneller hinter sich lassen zu können. 
Nun gut 5 Stunden später (mit einem großen Reisebus hätte wir 8-11 Stunden gebraucht) waren wir dann endlich in Senmonorom. 
Was für ein Kaff! Nichts desto trotz haben wir uns schnell ein Zimmer gesucht und unsere Dschungeltour gebucht, wofür wir ja extra nach Mondulkiri gefahren sind. Gesagt, getan.

Am nächsten Tag (Dienstag) ging es dann um 8 Uhr los. Wir wurden mit unserer kleinen Gruppe, zu der Anne, Lukas(Mitvoluntär), Ich und zwei französische Auslandsstudenten gehörten, an unseren Startpunkt gefahren. Der lag ca. eine halbe Autostunde von der Stadt entfernt und von dort ging es mit 2 Guides ab in den Dschungel. Die beiden Guides gehören einer in Mondulkiri lebenden Minderheitengruppe an. 
Voller Elan starteten wir also unser Trekking. Anfangs ging es uns noch sehr gut. Die erste Etappe, ca. 3 1/2 Stunden, schafften wir mit Leichtigkeit. Denn wir wussten ja was uns für unsere
erste Pause blühte! Ein wunderbarer Wasserfall.
Was wir nicht wussten, wir konnten dort schwimmen gehen und sogar vom Wasserfall springen. Unglaublich schön!
Und auch die Pause tat uns gut. Wir ruhten uns also aus und nutzten unsere Möglichkeiten. Natürlich kletterten wir auf den Wasserfall und natürlich sprangen wir runter. Zumindest einer von uns. 

Nach der Pause ging es dann weiter und wir liefen nochmal 1 Stunde bis wir eine kurze Rast zum Essen einlegten. Es wurde kurz gemampft, sich unterhalten und unser Guide
zeigte uns wie sein Dorf Harz erntet. 















Ab diesem Punkt wurde unser Trekking doch etwas anstrengender, denn es ging fast nur noch Bergauf und es war die heißeste
Zeit des Tages. Wir liefen und liefen und liefen. Durch den Dschungel und über die Berge. Wobei man sagen muss, obwohl es
sich schwerer durch den Wald laufen lässt, ist das dichte Blätterwerk doch ein recht guter Schutz vor der Sonne.
Das kann man von den Bergkuppen leider nicht behaupten. Dort ist oft alles von den Minderheiten abgebrannt worden,
um nährstoffreicheren Boden zu schaffen, damit neues Futter für den Wildbestand wächst. So liefen wir über 2 Stunden
durch die Sonne und Hitze und fielen erschöpft in den Schatten eines Baumes, um eine kurze 10 minütige Pause zu machen.

Danach ging es weiter und nach weiteren Stunden des Laufens kamen wir endlich wieder in den Dschungel,durchquerten einen Fluss und kamen zum nächsten Wasserfall. Was uns ein weiteres mal die atemberaubende Natur Kambodschas zeigte. 

Nach einer kurzen Pause ging unser Trekking dann in
eine kleine Kletterübung über. Auch das schafften wir und nach 15 Minuten sind wir auch zu unserem Lagerplatz gekommen.
Sehr schön an einem kleinen See mit Wasserfall gelegen direkt im tiefsten Wald.
Dort wurde dann Schweinefleisch gekocht bzw.in einem frisch geschlagenem Bambusstamm gekocht und später serviert.
Später am Abend, so kurz vor 20 Uhr (es war schon stockduster und kalt) sind wir mit unserem Guide nochmal los.
Wir sind also nachts durch den Dschungel gestapft und durch Flüsse gewatet. Eine Herrausforderung für sich.
Offensichtlich aber nicht für unseren Guide, der nebenbei noch 30 Frösche und ein paar Fische mit den Händen
gefangen hat. Nach 1 1/2 Stunden waren wir dann zurück im Lager und konnten unsere Beute gleich ausnehmen und grillen.
So guten Frosch haben wir noch nicht einmal in Restaurants gegessen. Das Essen dort war überhaupt das Beste
was wir bisher in Kambodscha kosten durften. Kurz danach fielen wir aber alle in unsere Hängematten und versuchten
uns für den kommenden Tag zu erholen. Das war leider nicht so leicht, da es doch sehr kalt draußen war (ca. 15°C) froren
alle. 
Nach einem heißen Tee aus einem Bambusrohr am nächsten Morgen ging es dann auch schon weiter. 
Das Ziel des Tages
war das Elephant Valley Project. Bis dorthin dauerte es ca. 3 Stunden. Dort angekommen hieß es dann 2 Stunden warten, was uns sehr recht kam, weil wir alle sehr erschöpft waren. 
Während der Pause wurde auch noch schnell eine Suppe gekocht und
wir stärkten uns für den Elephantenritt. Aber zu erst wurden die guten Dickhäuter gewaschen.
Danach ging es 2 1/2 Stunden durch den Dschungel bis in das Dorf unseres Guides.

Dort angekommen lud er uns in sein Haus ein und wir durften sogar Bilder machen.


Wir mussten noch ein bisschen warten und wurden
dann auch mit dem Auto abgeholt und fuhren zurück nach Senmonorom. Dort mussten wir auch erstmal unsere vielen Blasen
verarzten. 

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder nach Phnom Penh zurück,
wo wir dann in einer Bar auf einem Hoteldach, in einem Salzwasserpool baden konnten.

Nun sind wir auch schon wieder im Kinderdorf für 2 Wochen und dann gehen wir auch schon für einen Monat nur auf Reisen in Kambodscha.

Freitag, 4. Januar 2013

Neues Jahr neues Glück

So liebe Leute,

die Feiertage sind vorbei.
Wir hoffen alle hatten besinnliche Weihnachten und sind gut ins neue Jahr gerutscht.
In der Zeit vor Weihnachten ist nichts weiter erzählenswertes passiert.

Aber wie zuvor angekündigt, sind wir über die Feiertage nach Vietnam gefahren und haben uns
dort mit Julian, einem Freund aus Deutschland getroffen.
Die 6 stündige Fahrt war eine leichte Tortur, denn der Bus war eisekalt und wir waren dafür definitiv falsch angezogen. Egal angekommen sind wir in einem Stück.
Ho-Chi-Minh ist definitiv größer als Phnom Penh. Größer und voller.
Trotzdem haben wir uns das Zentrum erlaufen. Man muss dazu sagen, dass Ho-Chi-Minh für uns eher ein Gammelurlaub war als alles andere.
Wir haben den super lieben und herzlichen vietnamesischen Teil Julians Familie kennengelernt.
Dort waren wir täglich 2 mal Essen und wurden wie immer Mittelpunkt allen Geschehens. Die Familie hat sich rührend um uns gekümmert und geholfen, wo es nur ging.
Dadurch haben wir eine sehr guten Einblick in die Kultur erhalten.
Was uns definitiv wichtiger war als Sightseeing. Das stand bei uns auf jeden Fall nicht auf dem Plan.
Ab und an haben wir unser doch sehr sehr gutes Zimmer mit heißem Wasser, Badewanne und TV (für uns wahrer Luxus) verlassen. Dann sind wir ins Zentrum gelaufen und haben uns die Gegend angeschaut.
Doch damit ihr nicht denkt das wir total faul waren - wir haben auch den Zoo besucht.
Er war besser als wir uns vorgestellt haben. Es gab mehr Tiere als gedacht. Allerdings werden die Tiere nicht gerade optimal gehalten, aber einen Besuch ist der Zoo trotzdem wert.
Außerdem haben wir uns HCMC auch einmal von oben angeschaut, von dem 2. höchsten Wolkenkratzer Vietnams. Das Gebäude hat 86 Stockwerke und einen Helikopterlandeplatz. 10$ Eintritt haben sich gelohnt, wie wir finden.





















Unser eigentlicher Hauptgrund für den Besuch Vietnams war eine Hochzeit, zu der wir bereits in Deutschland eingeladen wurden.Die Hochzeit war sehr interessant und total anders als in Deutschland oder Kambodscha.Vormittag, haben wir uns getroffen und wurden prompt getrennt. Die Mädchen zum Haus der Braut und die Jungs durften Geschenke schleppen, die der Bräutigam den Eltern der Braut mitbringen muss. Es wurde um die Hand der Braut gebeten, auf sie angestoßen, Geschenke übergeben und Schmuck angelegt. Wir vermuten das war die eigentliche Hochzeit, aber so genau hat uns das keiner erklärt.Danach ging es erstmal zum Schau fahren durch die Stadt mit einem weißen, geschmückten Audi-Cabrio, alle anderen Gäste als Caravane hinten dran. Und natürlich wie sollte es anders sein - Mittag essen.
Zum Glück folgte darauf eine Mittagspause zum verdauen der Essensmassen...
Am Morgen war nur die engste Familie beteiligt,...
naja und wir.
















Zum Abend waren dann 200 Gäste geladen, die sich alle in einem Hochzeitshaus getroffen haben. Ein Haus mit 6 Etagen, auf jeder eine andere Hochzeit.
Julians Vater meinte des öfteren zu uns, es ist alles mehr Schein als Sein. Trotzdem haben wir nicht schlecht geguckt, als wir unsere geschmückte Etage gesehen haben.
20 Tische mit je 10 Mann, für jeden Tisch extra Personal. Das Brautpaar wurde anmoderiert, hatte eine eine Show sammt Tänzer, Hochzeitstorte anschneiden und Sektturm begießen.
Das 4 Gänge Menü mit insgesamt 8 Gerichten wurde von einer Band mit wechselndem Frontmann begleitet.
Das Essen kam im Akkord, Gericht aufgetischt, verteilt, gegessen, und weg war der Teller und das nächste Gericht stand schon vor einem.
Das Brautpaar lief umher und machte mit jedem Bilder, Essen hat von den Beiden sicher keiner gekriegt. Der Abschluss des Abends waren die Gesangseinlagen der Familienmitglieder.
Leider war die Hochzeit viel zu schnell wieder vorbei. Sofort nach dem Essen verabschiedeten sich alle...
und Ruckzuck war der Saal wieder leer.








Schade, wir hatten das Gefühl die Party wurde nicht sehr genoßen, aber wir hatten trotzdem sehr viel Spaß.

Zu Silvester sind wir dann mit Julian wieder zurück nach Kambodscha.
Unsere Neujahrfeier war sehr entspannt. Wir haben uns ein Dachterassen-Restaurant gesucht und den Abend über geschlemmt.
Es war viel los auf den Straßen. Überrascht waren wir vor allem von dem ganzen Verkehr, der
rund um die Uhr war. Auf deutschen Straßen fährt zu Silvester spätestens ab 23 Uhr kein Auto mehr, hier war es doch gut voll.
Von unserem Restaurant aus hatten wir einen sehr schönen Blick auf das Wasser, auf dem sich einige Schiffe mit einer Menge Touristen befanden.
Null Uhr wurde dieses Jahr nicht runtergezählt und auf ein großes Feuerwerk konnten wir auch lange warten, aber zum Glück gibt es hier feierwütige Touristen im Überfluss. Die haben dann doch ein paar Raketen von ihren Booten steigen lassen, und so haben wir Silvester nicht verschlafen.
Es war ein sehr entspannter Abend und wir sind auf jeden Fall gut ins neue Jahr gekommen.

Die restlichen Tage haben wir, wie sollte es anders sein, ruhig angehen lassen.
Es wurde ein wenig geshoppt und wir haben es tatsächlich geschafft die Silberpagode zu besuchen.
Gestern hat Julian sich wieder auf den Weg nach Vietnam gemacht und wir sind wieder gut im Kinderdorf
angekommen....
Ende gut alles Gut.